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Formen des Gebrauchs der deutschen

Sprache, die Entwicklung der Sprache


auf phonetischer, lexikalischer und
grammatikalischer Ebene.
Der Einfluss soziokultureller Faktoren
auf die Entwicklung der deutschen
Sprache.

Michał Sołonko, Mariusz Dziuba.


Deutsche Grammatik.
Die deutsche Grammatik beschreibt die grammatische Struktur der deutschen Sprache, hier verstanden als die hochdeutsche Standardsprache (im Unterschied
zu den Dialekten des Deutschen). Im Mittelpunkt stehen in diesem Artikel Wortarten, Wortbildung, Wortformen und Satzbau des Deutschen.

Das Hochdeutsche gehört innerhalb der Gruppe der germanischen Sprachen zu den kontinental-westgermanischen Sprachen, zusammen mit Niederländisch, Nieder-
oder Plattdeutsch sowie den friesischen Sprachen. Es weist mit diesen grundlegende Gemeinsamkeiten auf, vor allem sehr komplexe Regeln der Wortstellung, die
auch zwischen Nebensatz und Hauptsatz unterscheiden. Das Deutsche (wie auch seine eben genannten Verwandten) lässt sich in die Wortstellungstypen, wie sie
die Sprachtypologie beschreibt, schwer einordnen, denn es stellt den seltenen Fall einer Verbzweit-Sprache dar.

Die deutsche Sprache hat im Vergleich mit anderen germanischen Sprachen ein reiches System von Wortformen (Flexion) bewahrt, in einem Ausmaß wie sonst nur
noch das Isländische. Deutsch unterscheidet drei Genera (grammatische Geschlechter) bei Substantiven (Hauptwörtern), mit denen die Formen der
begleitenden Artikel und Adjektive übereinstimmen müssen, ferner in allen drei Wortarten vier Kasus (Fälle) und zwei Numeri (Einzahl und Mehrzahl). Hinzu
kommt die sogenannte Stärkeflexion der Adjektive, die anzeigt, welche Art von Artikel vorausgeht. Deutsch markiert Formen
für Tempus (Zeitform), Person und Modus (Aussageweise) am Verb (Tätigkeitswort) und nutzt Hilfsverben (haben, sein, werden) zum Ausdruck weiterer
grammatischer Kategorien.

Das Deutsche zeichnet sich durch eine besonders flexible Wortbildungsfähigkeit aus. Verben erscheinen mit einem reichen System an Präfixen (Vorsilben)
und Partikeln (und noch anderen Elementen), die zusammengesetzte Verben ergeben. Als typisch wird ferner der ausgiebige Gebrauch von Komposita empfunden
(Haus+tür, Kegel+form, Weihnacht-s+baum+verkäufer).

Typisch für das Deutsche ist auch eine hohe Anzahl von Präpositionen (Verhältniswörtern) inklusive vieler sogenannter „Halbpräpositionen“, die in andere Wortarten
übergehen, und ein reiches Inventar an Abtönungspartikeln (halt, eben, eh).
Die Wortarten des Deutschen.
Deutsche Grammatik.
Über die genaue Anzahl und Einteilung der Wortarten des Deutschen besteht keine vollständige Einigkeit, es kann jedoch zunächst eine Gruppe von Haupt-
Wortarten unterschieden werden, die besonders wichtig und auch unstrittig sind, vor allem Substantiv, Verb und Adjektiv. Diese sind zum einen im
Deutschen flektierbar, d. h., bilden verschiedene Wortformen (auch: Beugungsformen) aus. Zugleich stellen sie auch die zahlenmäßig größten Klassen dar.
Letzteres ergibt sich aus ihrer Eigenschaft, „offene Klassen“ zu sein, d. h., sie können durch regelmäßige Verfahren der Wortbildung, aber auch
durch Entlehnung beliebig um neue Wörter erweitert werden. Sie sind ferner auch Inhaltswörter (im Gegensatz zu Wörtern, die nur grammatische Funktion
tragen; zu beachten ist hierbei allerdings die Existenz von Hilfsverben, die zwar zu den Verben, aber nicht zu den Inhaltswörtern zählen). Unter
geschlossenen Klassen versteht man im Gegensatz dazu Wortarten, die nicht regelmäßig durch neue Mitglieder erweitert werden können. Neue Mitglieder
können hier allenfalls durch nicht vorhersagbare Übergänge entstehen, die einzelne Wörter betreffen. Unter den geschlossenen Klassen finden sich auch
Wörter, die keine inhaltliche Bedeutung tragen, sondern grammatische Information ausdrücken, zum Beispiel Artikel und manche Präpositionen.

Substantiv, Verb, Adjektiv als Haupt-Wortarten.


Die drei Wortarten Substantiv, Verb und Adjektiv zeichnen sich im Deutschen dadurch aus, dass sie reiche Flexionsformen ausbilden. Sie sind auch die Klassen, die am
regelmäßigsten an Prozessen der Wortbildung teilnehmen, wodurch sie ineinander überführt werden können:

• Substantive flektieren für die Merkmale Kasus (Nominativ, Genitiv, Dativ, Akkusativ) und Numerus (Singular, Plural).
• Adjektive sind im Deutschen eine offene Klasse (sind dies jedoch nicht in allen Sprachen). Sie zeigen Flexionsformen für die Merkmale Kasus-Numerus-Genus
sowie stark/schwach.
• Verben können zum einen verschiedene Formen des Infinitivs annehmen, zum anderen in finiten Formen erscheinen, die Tempus, Modus sowie Kongruenz mit dem
Subjekt markieren. Die finiten Wortformen des Verbs selbst beschränken sich dabei auf eine Serie von Formen des Präsens (Gegenwart) und eine Serie von Formen
des Präteritums (Vergangenheit), bei jeder davon Indikativ und Konjunktiv. Alle weiteren Zeitstufen des Deutschen beruhen nicht auf Wortformen, sondern auf
Verbindungen mit Hilfsverben (die ihrerseits dieselben Wortformen zeigen wie die Vollverben). Anders als im Englischen gibt es im Deutschen keine Hinweise
darauf, dass Hilfsverben einer anderen grammatischen Kategorie angehören als Vollverben.
Deutsche Grammatik.
Weitere flektierbare Wortarten (deklinierbar).
• Artikel: Diese Klasse umfasst den definiten (bestimmten) und den undefiniten (unbestimmten) Artikel. Artikel leiten Substantivgruppen ein, mit denen się in den
Flexionsmerkmalen übereinstimmen. In der jüngeren Linguistik wird statt der Artikel manchmal die mehr Wörter umfassende Klasse der Determinative (unter
anderem auch Artikelwörter genannt) angesetzt.

• Pronomina: Pronomina werden traditionell als eigene Wortart neben den andern Wortarten aufgeführt, sind allerdings schwer abgrenzbar. Vor allem in der
linguistisch orientierten Literatur werden Pronomina oft gar nicht als eigene Wortart geführt, sondern auf die verschiedenen anderen Wortarten, die sie ersetzen
können, aufgeteilt. Traditionell werden neben eindeutig pronominalen Elementen als Pronomen auch diejenigen Varianten von Artikeln bezeichnet, die selbständig
gebraucht werden (z. B. das zweite Vorkommen von einen in: „Ich will einen Kaffee. – Ich will auch einen“). Zum anderen aber werden auch manche Begleiter des
Substantivs trotz ihrer Ähnlichkeit zu Artikeln generell als Pronomen bezeichnet. Dies ist der Fall für Possessiva, sowie für eine Variante des indefiniten Artikels,
die eine Verneinung ausdrückt: die Form kein. Diese Form verhält sich in allem als eine Verbindung aus „k + ein“, mit dem einzigen Unterschied, dass kein auch
einen Plural hat. Der Formenbestand von kein gleicht dem des Possessivums mein. Zu beachten ist, dass Adverbien, die die Funktion von „Pro-Formen“ haben,
nicht als Pronomina klassifiziert werden, da sie keine Deklinationsformen aufweisen (Pronominaladverbien wie davor oder Relativadverbien wie
relativsatzeinleitendes wo).

• Im Übrigen ist insgesamt die genaue Abgrenzung zwischen Artikeln, Pronomina und Adjektiven, zusammen mit eventuellen weiteren Klassen wie Quantoren,
Zahlwörtern etc. umstritten. Die Dudengrammatik setzt summarisch eine Wortart „Artikelwörter und Pronomen“ an und rechnet Zahlwörter zu den Adjektiven.

• Partizipien.
Deutsche Grammatik.
Unflektierbare Wortarten.
• Adverbien: Als Adverbien werden Wörter bezeichnet, die Verben, Adjektive, Präpositionen oder größere Einheiten, die aus diesen gebildet werden, modifizieren,
und die keine Verwendungen haben, in denen sie Flexion zeigen. Sie können vereinzelt auch selbst abhängige Ergänzungen haben. Die geschilderten Funktionen
können allerdings im Deutschen auch von Adjektiven in der Funktion einer adverbiellen Bestimmung übernommen werden. Adverbien sind hierbei nur die Wörter,
die sich nicht auf Adjektive zurückführen lassen.

Die folgenden Wortarten bilden hingegen geschlossene Klassen:

• Präpositionen: Sie sind nichtflektierbare Wörter, die mit genau einer Ergänzung verbunden werden, meist einer Substantiv-Gruppe, der sie dann einen Kasus
zuweisen. Vertreter dieser Wortart kommen im Deutschen vor- und nachgestellt vor, der Einfachheit halber werden jedoch oft auch die nachgestellten als
„Präpositionen“ bezeichnet, obwohl für sie die Bezeichnung Postposition passender wäre. Für diesen erweiterten Begriff der Präposition gibt es auch die
treffendere Bezeichnung Adposition.

• Konjunktionen: Diese zerfallen in zwei Untertypen: Nebenordnende Konjunktionen, die zwei gleichartige Satzteile verbinden (egal welcher Art), sowie
unterordnende Konjunktionen, die Nebensätze einleiten.

• Partikeln im engeren Sinne und Interjektionen: Sie bilden eine Restklasse, deren Abgrenzung von den Adverbien (s. o.) strittig ist. Sie bilden keinerlei
Wortformen aus, verlangen keine Ergänzungen und werden in der germanistischen Tradition überdies dadurch definiert, dass sie im Gegensatz zu Adverbien „nicht
vorfeldfähig“ sind, d. h. sie können nicht an erster Stelle eines Hauptsatzes vor dem finiten Verb stehen. Interjektionen sind völlig unabhängige Wörter, Partikeln
können teilweise dazu dienen, andere Wörter wie Adjektive und Adverbien zu modifizieren.
Aussprache der deutschen Sprache.
Die Aussprache der deutschen Sprache bezeichnet die Phonetik und Phonologie der deutschen Standardsprache. Diese ist nicht überall dieselbe, denn Deutsch ist
eine plurizentrische Sprache mit verschiedenen Varietäten, die in ihrer Aussprache jedoch weitgehend übereinstimmen.

Wortbetonung.
Die betonte Silbe wird im Vergleich zu den unbetonten stärker und damit lauter gesprochen (dynamischer Akzent). In deutschen Wörtern herrscht nach traditioneller
Vorstellung Stammbetonung vor, das heißt, es wird die erste Silbe des Stamms betont: „lehren, Lehrer, Lehrerin, lehrhaft, Lehrerkollegium, belehren.“ Manche Präfixe
und Suffixe allerdings ziehen die Betonung auf sich: „(Aus-spra-che, vor-le-sen, Bä-cke-rei).“

In neueren Studien wird der Wortakzent im Deutschen dagegen vom rechten/hinteren Rand des Wortes betrachtet. Nach Vennemanns Dreisilbenregel liegt der Hauptakzent
auf einer der drei letzten Silben des Wortes, wie in Kamera, Kanone, Kamerad. Manche Autoren sehen die vorletzte Silbe (Pänultima) als die einzige reguläre Position
für den Wortakzent an, andere betonen die Rolle der Silbenquantität für die Positionierung des Wortakzents. Danach wird eine schwere Silbe am absoluten Wortende
betont, sonst die vorletzte oder die drittletzte, letzteres aber nur, wenn die vorletzte Silbe leicht bzw. offen ist.

Daneben bestimmen Worbildungssuffixe den Wortakzent, da es akzentneutrale Suffixe und akzentbestimmende Suffixe gibt. Zu ersteren gehören -heit/-keit, -er, -ig oder -
ung; zu letzteren gehören -ei, -ion, -al oder -ier. Bei mehreren Suffixen determiniert das letzte akzentbestimmende Suffix den Wortakzent, wie in Neutr-al-isier-ung.

Für Fremdwörter/Lehnwörter im Deutschen lassen sich keine Regeln angeben, da die Betonung häufig zusammen mit dem Wort übernommen wird. Das gilt allerdings vor
allem für aus dem Französischen entlehnte Fremdwörter. Aus unbekannteren Sprachen entnommene Fremdwörter zeigen aber die Rolle der oben erwähnten Regeln,
siehe zum Beispiel japanische Wörter wie Harakiri, Nagasaki mit Pänultima-Akzent. Seltener sind dagegen Wörter mit Antepänultima-Akzent (Kimono, Hiroshima)
oder Ultima-Akzent (Shogun).

Bei zusammengesetzten Wörtern (Komposita) wird meistens das erste Wort (Bestimmungswort) betont. Ausnahmen sind zum Beispiel Kilometer und Jahrhundert. Bei
dreiteiligen Komposita hängt die Betonung von der Wortstruktur ab: Wenn der zweite Teil aus zwei Wörtern besteht, liegt die Betonung auf dem zweiten Teil, wie
in Bundesgartenschau, das die Struktur [Bundes[gartenschau]] besitzt. Mit der alternativen Struktur (zwei Wörter im ersten Teil) ist die Hauptbetonung auf dem ersten
Wort, wie in Schreibtischlampe [[Schreibtisch]lampe].
Aussprache der deutschen Sprache.
Intonation.
Das Deutsche kennt drei verschiedene Melodieverläufe, nämlich fallende, steigende und schwebende (progrediente) Intonation. Die fallende Intonation kennzeichnet
den Satzschluss bei Aussagesätzen und Wortfragen wie zum Beispiel bei den Sätzen: „Wann kommst du?“ – „Ich komme jetzt.“ Die schwebende Intonation wird
zum Beispiel zwischen Haupt- und Nebensatz verwendet. Die steigende Intonation ist typisch für Satzfragen (auch Entscheidungsfragen) wie zum Beispiel: „Isst du
gerne Schokolade?“ Auch Wortfragen können mit steigender Intonation gesprochen werden, wenn man ihnen einen freundlichen Ton verleihen will.

Eine Ausnahme bildet das Schweizer Hochdeutsch, wo die steigende Intonation auch in Aussagesätzen anzutreffen ist.

Der Hauptakzent liegt im Satz auf dem Rhema, meistens gegen Ende des Satzes. Die Hebung oder Senkung der Stimme erfolgt ausgehend von der letzten betonten
Silbe im Satz. Bei fallender Intonation wird diese Silbe etwas höher gesprochen als die vorangehenden. Die nachfolgenden Silben fallen dann bis unter das Niveau
des Satzes. Ist die letzte betonte Silbe ein einziges Wort, findet diese Melodiebewegung innerhalb dieses Wortes statt. Bei steigender Intonation wird die letzte
betonte Silbe analog etwas tiefer gesprochen.

Rhytmus.
Die deutsche Sprache ist gekennzeichnet durch einen sogenannten „punktierten Sprechrhythmus“. Die betonte Silbe überragt im Deutschen die unbetonten Silben nicht
nur in ihrer Schallfülle, sondern auch hinsichtlich ihrer Länge: Auf eine betonte Silbe folgende unbetonte Silben werden fast immer kürzer gesprochen.
Deutscher Wortschatz.
Der Wortschatz der deutschen Standardsprache umfasst ca. 75.000 Wörter, die Gesamtgröße des deutschen Wortschatzes wird je nach Quelle und Zählweise auf
300.000 bis 500.000 Wörter bzw. Lexeme geschätzt. So gibt Duden Deutsches Universalwörterbuch an, der Wortschatz der Alltagssprache werde auf etwa 500.000,
der zentrale Wortschatz auf rund 70.000 Wörter geschätzt. Das Deutsche Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm (1852–1960) wird auf ca. 350.000 Stichwörter
geschätzt. Wahrig (2008) gibt im abgedruckten Vorwort zur Neuausgabe 2006 an, dieses einbändige Wörterbuch enthalte über 260.000 Stichwörter. Solche Angaben
geben Aufschluss darüber, wie groß der deutsche Wortschatz mindestens geschätzt werden muss.

Diese Wörterbücher enthalten jedoch nur geringe Anteile der vielen Fachwortschätze und sind auch insofern unvollständig, als Ableitungen und Komposita nur
teilweise aufgenommen werden und aktuelle Neubildungen naturgemäß fehlen. Ein entscheidendes Kriterium für die Aufnahme von Wörtern ist ihre
Verwendungshäufigkeit und Gebräuchlichkeit; ausgeschlossen werden solche Wörter, die aus einfachen zusammengesetzt sind und sich bei Kenntnis ihrer
Bestandteile von selbst verstehen lassen.

Damit ist klar, dass der Wortschatz insgesamt noch wesentlich größer sein muss; die Angabe von 500.000 Wörtern ist kaum übertrieben. Nimmt man die
fachsprachlichen Terminologien hinzu, ist mit mehreren Millionen Wörtern zu rechnen. Allein die Fachsprache der Chemie enthält nach Winter (1986) rund 20
Millionen Benennungen. Vor diesem Hintergrund erscheint Lewandowskis Bemerkung: „Der Gesamtwortbestand des Deutschen wird auf 5 bis 10 Millionen
Wörter geschätzt.“ als noch zu tief gegriffen. In einem Textkorpus des Deutschen im Umfang von 1 Milliarde Wörtern des 20. Jahrhunderts wurden „knapp unter 5
Millionen Lexeme (…)“ beobachtet. Da dieses Korpus zwar wissenschaftliche Texte enthält, aber nur wenig fachspezifische Terminologie, ist klar, dass dieser
korpusbezogene Wert den tatsächlichen Wortschatzumfang unterschätzt; unklar ist allerdings, in welchem Maße. Der Direktor des Max-Planck-Instituts für
Psycholinguistik und Leiter des „Digitalen Wörterbuchs der Deutschen Sprache“ Wolfgang Klein schätzt den deutschen Wortschatz auf 5,3 Millionen Wörter.
Einflüsse anderer Sprachen auf die deutsche Sprache.
Durch ihre zentrale Lage in Europa wurde die deutsche Sprache über die Jahrhunderte durch andere Sprachen beeinflusst. Im Mittelalter und der Zeit davor war es vor
allem die lateinische Sprache, aus der sich die deutsche Sprache bediente. So sind viele alltägliche Wörter, vor allem aus Architektur, Religion und Kriegswesen
(z. B. Fenster, Karren, Keller, Kloster, Kampf) aus dem Lateinischen entlehnt. Auch die altgriechische Sprache hat das Deutsche in Religion, Wissenschaft und
Philosophie stark beeinflusst (z. B. Kirche, Pfingsten, Demokratie, Krypta, Philosophie, Physik). Teilweise verschwanden durch die Entlehnungen die zuvor
gebräuchlichen Begriffe vollständig: Arzt, Mediziner und das umgangssprachlich verwendete Doktor verdrängten als Bezeichnung für den Heilkundigen
beispielsweise schon frühzeitig die Begriffe Laachi oder Lachi und Bader.

Seit dem späten Mittelalter wurde die deutsche Sprache in den Bereichen Handel, Finanzwesen (etwa brutto, netto, Konto, Risiko, Bankrott) und Musik (etwa Piano,
Cembalo, da capo, bravo!) stark durch die italienische Sprache beeinflusst. Später war es dann vor allem die französische Sprache, die großen Einfluss auf das
Deutsche ausübte. Da nach dem Dreißigjährigen Krieg an vielen Höfen Französisch gesprochen wurde und selbst preußische Könige diese Sprache besser
beherrschten als Deutsch, das nach Voltaire nur zur Kommunikation mit Soldaten und Pferden gebraucht wurde, kamen vor allem Wörter aus dem vornehmen
Bereich in die deutsche Sprache (etwa Boulevard, Konfitüre, Trottoir).

Im Verhältnis zum Gesamtvolumen aller fremdsprachlichen Lehnwörter im Textkorpus der deutschen Sprache beträgt der Anteil des Niederländischen vom 12. bis zum
17. Jahrhundert zwischen 3 und 4 %. Bestimmte Sprachbereiche des Deutschen wurden stark vom Niederländischen geprägt; so gibt es vor allem in
der Seemannssprache viele Entlehnungen, wie zum Beispiel die Wörter Matrose, Hängematte oder Harpune, und in den Benennungen verschiedener Meerestiere,
wie Kabeljau, Hai, Makrele, Pottfisch, Walross, Bückling und Garnele. Manche deutsche Wörter, wie Tanz und Preis, sind letztendlich französisch in ihrem
Ursprung, aber sind, besonders im Mittelalter, vom Niederländischen beeinflusst worden, bevor sie das deutsche Sprachgebiet erreichten.
Einflüsse anderer Sprachen auf die deutsche Sprache.
Auch aus den slawischen Sprachen (beispielsweise Grenze, Gurke, Pistole), dem Jiddischen und dem Rotwelsch (beispielsweise meschugge, Kaff, Schickse,
Schlamassel, Zoff) kamen einige Wörter ins Deutsche, jedoch war der Einfluss dieser Sprachen im Vergleich zu den vorgenannten wesentlich geringer.

In Handel (Magazin, Tarif, Tara), Botanik (Orange, Kaffee, Ingwer), Medizin (Elixier, Balsam), Mathematik (Algebra, Algorithmus, Ziffer), Chemie (alkalisch,
Alkohol) und Astronomie (Almanach, Zenit, Rigel) lassen sich auch Einflüsse aus dem Arabischen ausmachen, die verstärkt im Mittelalter beispielsweise durch
die Kreuzzüge nach Europa und somit auch nach Deutschland kamen. Aber auch in alltäglichen Begriffen wie Koffer, Benzin oder Limonade lassen sich arabische
Einflüsse bzw. Ursprünge nachweisen.

Ab Mitte des 20. Jahrhunderts verstärkte sich der Spracheinfluss des Englischen auf das Deutsche (siehe Anglizismen). Diese Entwicklung wird von manchen skeptisch
betrachtet, insbesondere dann, wenn es genügend deutsche Synonyme gibt. Kritiker merken auch an, es handle sich oftmals (beispielsweise bei Handy)
um Scheinanglizismen.

Auch im 20. Jahrhundert gab es starke Einflüsse auf die deutsche Sprache. Zum einen wurde durch die weite Verbreitung audiovisueller Massenmedien eine natürliche
Tendenz zur Standardisierung gefördert, zum anderen wurde in ländlichen Gebieten bewusst eine Umerziehung von der Dialektsprache zum Hochdeutsch
vorangetrieben. Hinzu kommt der Einfluss des Zweiten Weltkrieges, der dazu geführt hat, dass deutsche Sprachinseln in Europa weitgehend zerstört wurden, dass
viele Sprecher der jüdischen Dialekte des Deutschen und der dem Deutschen nahen jiddischen Sprache ermordet (Holocaust) wurden oder als sprachliche
Minderheit außerhalb der deutschen Sprachzone leben und aufgrund der Dominanz der umgebenden Sprachen die Verwendung des Deutschen bzw. des Jiddischen
immer mehr verlieren. Auch hat die Teilung Deutschlands zu einer unterschiedlichen Entwicklung des Vokabulars und der Ausdrucksformen geführt; dies ist
Gegenstand sprachwissenschaftlicher Forschung. Dem entgegen steht eine erneut vereinheitlichende Tendenz durch die gemeinsamen Medien und die personelle
Mobilität in der Zeit nach der Wiedervereinigung. Besonders seit dem Zweiten Weltkrieg sehr bedeutend geworden ist der englische,
genauer: angloamerikanische Einfluss auf die deutsche Sprache, insbesondere in Westdeutschland; dieser zeigt sich in der Form von Anglizismen, hauptsächlich im
Wortschatz, in Redewendungen und in der Valenz einiger Verben. Ein abwertender Begriff zur Umschreibung dieses Sprachgebrauchs ist „Denglisch“ (Deutsch-
Englisch).
Initiativen gegen den Einfluss fremder Sprachen.
Die Bestrebungen, die deutsche Sprache nach Möglichkeit frei von Einflüssen aus fremden Sprachen zu halten, sind nicht neu. Während heute vielfach die in die
deutsche Sprache einfließenden Anglizismen – wie beispielsweise abchecken, Net, Charts, in 2004 – in der Kritik stehen, galten die Abwehrversuche in der
Vergangenheit vor allem den Einflüssen aus dem Altgriechischen, dem Latein und dem Französischen.

Verfechterin eines Schutzes der deutschen Sprache vor der Verfremdung („Verwelschung“, „Sprachverketzerung“) war im 17. Jahrhundert besonders
die Fruchtbringende Gesellschaft. In dieser Zeit schuf man neue Ausdrücke, die zum Teil noch heute fester Bestandteil des deutschen Wortschatzes sind, wie
beispielsweise „Mehrzahl“ (statt Numerus pluralis oder Pluralis), „Mundart“ (statt Dialekt), „Verfasser“ (statt Autor), „Wörterbuch“ (statt Vocabularius,
Dictionarium, Diktionär oder dictionnaire), „Jahrhundert“ (statt Säkulum), „Anschrift“ (statt Adresse), „Lehrsatz“, „Staatsmann“ und „Briefwechsel“. Viele Wörter
entstanden dabei als direkte Übersetzungen der lateinischen Wortstrukturen in sinngleichen Präpositionen und Wortstämmen althochdeutscher Herkunft (etwa
„Rückblick“ statt Retrospektive). Im Allgemeinen wurden die Latinismen aus dem Wortschatz aber nicht verdrängt, sondern sind als Synonyme erhalten. Im
Gegensatz zu den Latinismen im Wortschatz der französischen oder englischen Sprache ist die Sinnherkunft vieler in dieser Zeit neugeprägten Wörter auch für
Nicht-Lateiner erkennbar und semantisch zugänglich.

In anderen Fällen schoss man damals in der Absicht, fremdsprachliche Wörter durch neue deutsche zu ersetzen, aber über das Ziel hinaus. Zumindest konnten sich die
folgenden Neubildungen nicht durchsetzen. So sollte Spiegel durch „Schauglas“ (das letztlich einen anderen Sinn erhielt), Pistole durch
„Meuchelpuffer“, Nase durch „Gesichtserker“ oder Mumie durch „Dörrleiche“ ersetzt werden, während die römische Göttin der
Morgenröte (Aurora) in Rötinne und die Göttin der Liebe (Venus) in Lustinne umbenannt werden sollte. Allerdings ist umstritten, ob diese Götternamen wirklich
ersetzt werden sollten. Sie könnten auch als bloße Erklärungen fungiert haben.
Initiativen gegen den Einfluss fremder Sprachen.
Ende des 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts sorgte vor allem der Allgemeine Deutsche Sprachverein, Vorgänger der Gesellschaft für deutsche Sprache, für neue
Wortschöpfungen. Manche von ihnen konnten sich – insbesondere im Bereich des Straßen- und Schienenverkehrs – durchsetzen oder wurden zumindest als
Synonym angenommen, beispielsweise „Landstraße“ für Chaussee, „Abteil“ für Coupé, „Umwelt“ für Milieu oder „Leitbild“ für Ideal. Eine Reihe dieser
Wortschöpfungen haben sich nur in Deutschland und Österreich durchgesetzt, nicht aber in der Schweiz, so dass die ursprünglichen fremdsprachigen Begriffe
mittlerweile wie Helvetismen erscheinen: „Bürgersteig“ für Trottoir, „Torwart“ für Goalie, „Elfmeter“ für Penalty, „Schaffner“ für Conducteur, „Fahrschein“
für Billet, „Bahnsteig“ für Perron, „Fernsprecher“ für Telephon, „Kraftwagen“ für Automobil, „Erdgeschoss“ für Parterre sind Beispiele.

Von den beiden vorgeschlagenen Alternativen für Elektrizität oder Electricität konnte sich „Strom“ behaupten, während „Glitz“ nicht den Gefallen der Bevölkerung
fand. „Elektrizität“ blieb aber erhalten und wurde sprachlich mit dem neuen Synonym „Strom“ sogar in Begriffen wie „elektrischer Strom“ oder „E-Strom“
verbunden. Weitere dieser Wortneuschöpfungen des ausklingenden 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts, die sich nicht durchsetzen konnten und daher heute als
Kuriosa wirken, sind neben vielen anderen: „Strahlfang“ für Empfangsantenne, „Nahrohr“ für Mikroskop, „Glitzbetrieb“ für Elektromotor, „Kraftwagenschuppen“
für Garage, „Schneckel“ für Spirale, „Zielung“ für Tendenz.
Danke für Ihre Aufmerksamkeit.

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