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Zusammenfassung der Kapitel 1-9 aus „Biopsychologie“ (Pinel)

1.Kapitel: Definition

Unterschiede zwischen
Experimenten: damit sind vom Wissenschaftler kontrollierte Laborexperimente gemeint.
quasi-experimentellen Studien: Feldstudien, sind keine Experimente, da nicht kontrollierbar.
Fallstudien: Beziehen sich auf einzelne Fälle und sind daher nicht generalisierbar.

Grundlagenforschung: Durch Neugier motivierte Forschung zum Wissenserwerb.


Angewandte Forschung: Ziel des direkten Nutzens für die Menschheit.

Teilbereiche
Physiologische Psychologie: Grundlagenforschung durch Untersuchung neuronaler Mechanismen des
Verhaltens durch direkte chirurgische oder elektrische Manipulation an Labortieren.
Psychopharmakologie: Eher anwendungsorientierte Erforschung der neuronalen Mechanismen des
Verhaltens durch Manipulation an Menschen und Tieren mittels Pharmaka und Drogen.
Neuropsychologie: Anwendungsbezogene Forschung von psychologischen Auswirkungen von
Hirnschädigungen an Fallstudien und quasi-Experimenten.
Psychophysiologie: Untersucht Zusammenhänge zwischen physiologischer Aktivität und
psychologischen Prozessen an Menschen mittels nicht-invasiver Methoden, wie EEG. Hauptsächlich zur
Grundlagenforschung.
Kognitive Neurowissenschaften: Der jüngste Bereich, welcher neuronale Grundlagen von Kognitionen
an Menschen mittels nicht-invasiver funktioneller Bildgebung untersucht.
Vergleichende Psychologie: Evolutionäre Psychologie und Verhaltensgenetik untersuchen allgemein
die Biologie des Verhaltens vor allem an Tieren und im Labor.

2.Kapitel: Evolution, Genetik und Erfahrung

Vom kartesischen Dualismus nach Descartes zur modernen Ansicht des Zusammenspiels von Evolution,
Genetik und Erfahrung

Begriffe
Natürliche Selektion, Fitness, soziale Dominanzhierarchie, Balzverhalten (Polygnie bei ein m, Polyandrie
bei ein w, Monogamie) ...

Wirbeltiere (Vertebraten)  Amphibien  Reptilien  Säugetiere

Evolution des Menschen


Reich (Tiere) – Stamm (Chordaten) – Klasse (Säugetiere) – Ordnung (Primaten/Herrentiere) – Familie
(Hominidae/Mensch) – Gattung (Homo) – Art (Sapiens)

Gedanken zur Evolution:


- folgt keiner graden Linie
- nicht immer nur langsam und graduell, es gibt auch schnelle Änderungen
- es existieren nur noch weniger als 1% aller bekannten Arten
- Evolution strebt nicht nach Perfektion, sondern nach Anpassung
- Ähnlichkeiten bedeuten nicht immer Verwandtschaft

Genetik
Dichotome Merkmale (dominant oder rezessiv, nie sich mischend)
Phänotyp (beobachtbares Merkmal), Genotyp (verstecktes Merkmal)
Meiose (Ei-, Samenteilung), Mitose (Zellteilung) ...
3.Kapitel: Aufbau des Nervensystems

Gliederung (ziehe Abbildung S.72)

Hirnhäute, Ventrikel und Cerebrospinalflüssigkeit


Gehirn ist durch 3 Meningen (Hirnhäute) geschützt: Dura mater, Arachnoidea mater und Pia mater.
Zwischen letzteren befindet sich noch der Subarachnoidalraum, welcher Cerebrospinalflüssigkeit
enthält (die vom Plexus choroideus kontinuierlich produziert wird, ebenso der Zentralkanal des
Rückenmark und die Ventrikel.)

Blut-Hirn-Schranke

Anatomie des Neurons (siehe Abbildungen im Buch S.75 ff.)


Membran aus Doppellipidschicht mit Kanalproteinen und Signalproteinen.
Neuronenklassen: multipolare Neuronen (mehr als zwei Fortsätze), bipolare Neuronen (zwei Fortsätze),
unipolare Neuronen (ein Fortsatz), Interneuronen (keine Axone).
Anhäufung von Neuronen: Nucleus (ZNS) & Ganglion (PNS)
Bündel von Axonen: Trakt (ZNS) & Nerv (PNS)

Gliazellen
Oligodendrocyten : zuständig für die Myelinisierung von Axonen im ZNS. Eine Zelle für viele
Myelinsegmente.
Schwan-Zellen: zuständig für die Myelinisierung von Axonen im PNS. Eine Zelle bildet selbst je ein
Myelinsegment und auch nur sie können Axone bei Verletzungen regenerieren
Astrocyten: die größten Gliazellen, hauptsächlich im ZNS, bilden Verbindungen mit Neuronen oder
ummanteln Blutgefäße
Mikroglia: Reagieren auf Verletzungen und Krankheiten, indem sie Neuronen aussondern.

Neuroanatomische Methoden
Golgi-Färbung: mit Silberchromat können Silhouetten einzelner Neuronen gefärbt werden.
Nissl-Färbung: Kresylvioletter Farbstoff lagert sich an einzelnen Strukturen in Neuronen an, wodurch ihre
Anzahl in Gebieten gezählt werden kann.
Elektronenmikroskopie: durch elektronen-absorbierende Substanz können Details von Zellen betrachtet
werden.
Tracing-Verfahren: zur Verfolgung des Verlaufs von Axonen. Anterograde (vorwärts) und retrograde
(rückwärts) Methoden werden verwendet.

Richtungsbezeichnungen
Anterior (Richtung Nase, rostral)  Posterior (Richtung des Schwanzes, kaudal)
Dorsal (Richtung Rücken oder Kopfoberseite)  Ventral (Richtung Brust oder Kopfunterseite)
Medial (Richtung Mittelpunkt des Körpers)  Lateral (Weg vom Körpermittelpunkt)
Superior (Oberseite)  Inferior (Unterseite)
Proximal (Nah)  Distal (Fern)

Schnitte
Horizontalschnitt, Frontalschnitt (auch Koronarschnitt), Sagittalschnitt (Medianschnitt – durch die Mitte der
Hemisphären), Querschnitt

Rückenmark (siehe Abbildung im Buch S.84)

Die 5 Hauptabschnitte des Gehirns


Telencephalon
Diencephalon
Mesencephalon
Metencephalon
Myelencephalon
4.Kapitel : Synapsen

Ruhemembranpotential (siehe Abbildung S.103)

Generierung und Weiterleitung von EPSP und IPSP

Aktionspotentiale
Ruhepotential: Zu beachten: Na/K-Pumpe, Potential- u. Konzentrationsgradienten
Erregung: Neurotransmitter binden an Rezeptoren/Protein, Membran wird kurzfristig pärmeabel für Na,
lokale Depolarisation
Kritisches Nivea: bei starker Erregung, totale Depolarisation der Membran, kurzzeitig positiver Wert
Repolarisation: durch Na/K-Pumpe, Neurotrannsmitter: Diffusion, Wiederaufnahme, enzymatischer Abbau

Weiterleitung von Aktionspotentiale

Refraktärzeit

Struktur von Synapsen (siehe Abbildung S.113)

Neurotransmitter
Aminosäuren (Glutamat, Asparat, Glycin, Gamma-Amino-Buttersäure)
Monoamine (Catecholamine aus Tyrosin und L-Dopa: Dopamin, Noradrenalin, Adrenalin; Indolamin aus
Trytophan: Serotonon)
Lösliche Gase (Stickstoffmonoxid, Kohlenmonoxid)
Acetylcholin (Ach ausschüttende Neuronen sind cholinerg)
Neuropeptide (u.a. Endorphine)
Agonist (reizend)/Antagonist (hemmend)

Psychoaktive Substanzen
Kokain, Benzodiazeptine (u.a. Valium), Atropin, Curare, Botulinustoxin
Muskarinerge und nikotinerge Rezeptoren (an denen auch Muskarin oder Nikotin bindet)

5.Kapitel: Methoden

Röntgenkontrastuntersuchung: Substanz wird vor Röntgenaufnahme injiziert, die Strahlen stärker oder
schwächer absorbiert, um Kontrast zwischen dem Bereich und den umliegenden zu erhöhen.
Computertomographie (CT): Zusammensetzung von vielen Röntgenaufnahmen zu mehreren
horizontalen Schnitten.
Magnet-Resonanz-Tomographie (MRT): H2-Atome werden durch Magnetfelder erregt und ihre
Strahlungen gemessen.
Positronen-Emissions-Tomographie (PET): 2-Desoxyglukose (radioaktiv) wird injiziert und nach dem
Stoffwechsel seine Anlagerung gemessen.
Funktionelle MRT (fMRT): Wie MRT, nur dass Veränderungen der Sauerstofsättigung in aktiven
Bereichen gemessen werden.
Magnetencephalographie (MEG): Misst Veränderungen der Magnetfelder auf der Kopfoberfläche.

Elektroencephalographie (EEG): Misst auf der Kopfhaut die Summe elektrischer Signale im Kopf.
Elektromyographie (EMG): Messung von Muskelspannung.
Elektrookulographie (EOG): Aufzeichnung von Augenbewegungen.

Hautleitfähigkeit
Kardiovaskuläre Aktivität (Herzrate – Elektrokardiogramm (EKG), Blutdruck, Blutvolumen –
Plethysmographie)

Invasive physiologische Methoden


Stereotaktische Chirurgie: Hilfsmittel zur präzisen Positionierung von experimentellen Vorrichtungen –
Atlas und Apparat (Kopfhalterung, Elekrodenhalterung)
Läsionsmethoden
Aspiration: Absaugen
Radiofrequenzstrom: Durch Strom erzeugte Hitze zur zestörung von Gewebe.
Transektion: Durchtrennung von Weiterleitungen in einen Nerven oder Trakt.
Kryogene Blockade: reversible Läsion durch kühlen mittels implantierter Kryosonde.

Elektrische Stimulation

Introzelluläre und extrazelluläre Zellableitungsmethoden, Summenableitung und invasive EEG-Ableitung

Pharmakologische Methoden
Applikation pharmakologischer Substanzen
Selektive chemische Läsionen: durch Neurotoxine
Messung chemischer Aktivität: u.a. mittels 2-Desoxyglukose(2DG)-Technik (siehe PET, nur das das
Hirn entnommen wird und Autoradiographie unterzogen werden) und Cerebrale Dialyse (Messung und
Untersuchung der extrazellulären Substanz, durch Implantation eines Röhrchens)
Lokalisierung von Neurotrannsmittern und Rezeptoren: mittels Immunocytochemie (gefärbte
Antikörper eines bestimmten Neuroproteins wird injiziert) oder In-situ-Hybridisierung (injizieren von
Hybrid-RNA-Strängen)

Gentechnik
Gen-Knockout
Genaustausch

Neuropsychologische Untersuchungen mittels Testbatterien

Biopsychologische Paradigmen des Verhaltens von Tieren

6.Kapitel: Das visuelle System

Von den Augen zum Cortex


Licht fällt durch die Retina, Rezeptoren (Stäbchen und Zapfen) übersetzen das Licht auf der Retina zu
neuronalen Signalen (Phototransduktion), diese Signale werden über die M- und P-Kanäle (retino-
geniculo-strinären Sehbahnen) zum Cortex geleitet und dort im primären visuellen System und durch
Mitwirken rezeptiver Felder verarbeitet.

Visuelles System
- Licht wird durch Teilchen (Photnen) oder Wellen erklärt
- Sichtbares Licht bewegt sich in einer Wellenlänge von 380 bis 760 Nanometern
- Wellenlänge (Farbe) und Intensität (Helligkeit) sind zwei wichtige Eigenschaften von Licht
- Die einfallende Lichtmenge wird durch die Iris reguliert, indem sie die Größe der Pupille anpasst,
die einen Kompromiss zwischen Sensitivität und Sehschärfe zu schaffen versucht.
- Hinter der Pupille befindet sich eine Linse, die das eintreffende Licht auf die Retina fokussiert und
durch die Zilliarmuskeln auf die gewünschte Entfernung scharf gestellt wird = Akkomodation
- Binokulare Disparität: Der Unterschied in der Position desselben Bildes auf den zwei Retinae
- 5 Schichten der Retina: Lichtrichtung  retinale Ganglienzellen, amakrine Zellen, Bipolarzellen,
Horizontalzellen, Rezeptorzellen (Stäbchen & Zapfen)
- Problem der umgestülpten Anordnung der 5 Schichten: Bild wird verzerrt & blinder Fleck.
- Lösung: Fovea centralis (scharfer Punkt) & Wahrnehmungsergänzung (durch Rezeptoren, die
den blinden Fleck umgeben)
- Duplizitätstheorie: photopisches Sehen (wenige Zapfen pro retinaler Ganglien- und Bipolarzelle)
bei guter Beleuchtung hohe detailtreue und farbtiefe & skotopisches Sehen (durch summierte
Reize von vielen Stäbchen) bei schlechtem Licht mit hoher Sensitivität. Sie besitzen eine
zueinander etwas versetzte spektrale Empfindlichkeitskurve (Purkinje-Effekt der
Farbwahrnehmungsänderung).
- Schnelle Augenbewegung (Sakkaden) zur Reizerhaltung der Rezeptoren.
- Phototransduktion: Umwandlung von Licht in neuronale Signale.
- Retino-geniculo-striäre Sehbahn gehen von der Retina über den Corpus geniculatum laterale
(Thalamus) zum primären visuellen Cortex. Sie sind retinotop (wie eine Karte der Retina, mit
Schwerpunkt auf den fovealen Bereich) organisiert.
- M-Kanäle: durch die unteren zwei Schichten des Corpus geniculatum laterale. Schnell leitende,
große Neurone, die besonders auf Bewegungen reagieren und Hauptinput durch die Stäbchen
bekommen.
- P-Kanäle: durch die oberen vier Schichten des Corpus geniculatum laterale. Langsam leitende,
kleine Neurone, die besonders auf Farbe, feine Musterdetails und stationäre oder langsame
Bewegungen reagieren und Hauptinput durch die Zäpfchen bekommen.

Kanten sehen
Laterale Hemmung und Kontrastverstärkung beim Wahrnehmen von Kanten
Rezeptive Felder (On-Zentrum-Zellen & Off-Zentrum-Zellen; Einfache Zellen (linienform, monokular),
Komplexe Zellen (zahlreicher, größere rezeptive Felder, komplexe on-off-Muster, binokular)
Säulenartige Organisation des primären visuellen Cortex
Ortsfrequenztheorie

Farben sehen
achromatische Farben (schwarz, weiß, grau – Helligkeit) und chromatische Farben (blau, grün, gelb –
Farbtöne)
Dreifarbentheorie: Es gibt drei verschiedene Arten von Farbrezeptoren (Zapfen)
Gegenfarbentheorie: Zwei verschiedene Klassen von Zellen zur Farbkodierung und eine weitere Klasse
zur Helligkeitskodierung (nachgewiesen für höhere Ebenen)
Farbkonstanz: Wahrgenommene Farbe nicht nur Wellenlängenabhängig.
Retinex-Theorie: Die Reflektanz von Oberflächen ändert sich bei anderen Lichtverhältnissen nicht. So
berechnet das visuelle System die Reflektanz durch vergleich benachbarter Oberflächen auf mindestens
drei verschiedenen Wellenlängen.

7.Kapitel: Wahrnehmung, Bewusstsein, Aufmerksamkeit

Organisationsprinzip
 hierarchische Organisation  funktionelle Trennung (Arbeitsteilung)  Parallele Verarbeitung (auch
bewusst/unbewusst)
Rezeptoren
Thalamische Relaiskerne
Primärer sensorischer Cortex
Sekundärer sensorischer Cortex
Assoziationscortex (Input aus mehr als einem sensorischen System)

Sensorisches System
Primärer visueller Cortex (Area striata) im posterioren Occipitallappen
Sekundärer visueller Cortex: prästiärer Cortex (umgibt pimären Cortex) und inferotemporaler Cortex
(inferiore Temporallappen)
Assoziationscortex: größter Teil im posterioren Parietalcortex
( setzen sich aus speziellen Arealen zusammen, die alle für bestimmte Arten visueller Analysen
zuständig sind)

Skotome (blinde Bereiche), Primetrie (Verfahren zur Deklaration von Skotomen mittels Punktreizen),
hemianopische Patienten (Skotom über die Hälfte des Gesichtsfeldes).
Wahrnehmungsergänzung und Blindsehen (also unbewusst) bei Skotomen
Beispiel pimärer & prästiärer Aktivität: Scheinkonturen

Dorsale Bahn (Primär->dorsaler prästriär->posteriorer Parietalcortex)


Ventrale Bahn (Primär->ventral prästriär->inferotemoraler Cortex)
Wo-vs.-Was-Theorie: “Wo-Pfad” (Ortung) als dorsal und “Was-Pfad” (was für Objekte) als ventral
Verhaltenskontrolle-vs-bewusste Wahrnehmung-Theorie: dorsal ist Verhaltensinteraktion mit
Objekten und ventral bewusste Wahrnehmung von Objekten.

Prosopagnosie: visuelle Agnosie für Gesichter durch Schädigung des sekundären vis.Cortex und/oder
der ventralen Bahn (können nur in Klassen einordnen, aber nicht bewusst innerhalb der Klasse – zB
Gesichter – unterscheiden)
Auditorisches System
Schall ist die Schwingung von Luftmolekülen, Menschen nehmen sie zwischen 20 und 20.000 Hertz wahr.
Töne entstehen aus Amplitude (Lautstärke), Frequenz (Tonhöhe) und Komplexität (Klangfarbe).

Schallwellen bringen die Membrana tympanica (Trommelfell) zum schwingen, welche die Schwingungen
auf die drei Ossicula auditus (Gehörknöchelchen) – den Malleus (Hammer), Incus (Amboss) und Stapes
(Steigbügel) – überträgt. Die wiederrum übertragen sie weiter auf das ovale Fenster, und die auf die
schneckenförmige Cochlea, in der sich das auditorische Rezeptororgan, das Corti-Organ befindet, die
aus zwei Membranen, der Basilarmembran (mit Haaren) und der Tektorialmembran besteht.
Unterschiedliche Frequenzen stimulieren die Haarzellen an unterschiedlichen Stellen entlang der
Basilarmembran, wobei höhere Frequenzen eine größere Aktivierung näher an den Fenstern erzeugen.
Diese Aktionspotentiale werden dann den Nervus cochlearis (Hörnerv) in den tonotop organisierten
auditorischen Cortex geleitet. Die vielen Nerven des Nervus cochlearis laufen über den Nuclei cochlearis
und den superioren Olivenkern (zuständig zur Schalllokalisation) des Rautenhirns. Vom Nucleus olivaris
superior laufen die Axone weiter über den Lemniscus lateralis zu dem Colliculus inferior oder superior
(im Tectum) und weiter von beiden Ohren zum jeweiligen Corpus geniculatum mediale (Thalamus), um
endlich im primären und sekundären auditorischen Cortex, welcher sich zum Teil im Sulcus lateralis
befindet zu enden.

Somatosensorisches System
Unterteilt in das exterozeptive (Reize auf der Haut), propriozeptive (Position des Körpers) und
interozeptive (Bedingungen innerhalb des Körpers zB Temp.& Blutdruck) System.
Das exterozeptive System unterteilt sich noch mal in Bereiche der Wahrnehmung von mechanischen
Reizen (Berührung), thermischen Reizen (Temperatur) und nozizeptive Reize (Schmerz).

Hautrezeptoren beinhalten freie Nervenendigungen (sensitiv gegenüber Temp. & Schmerz), Pacini-
Körperchen (zwiebelförmig, reagieren schnell auf plötzliche Hautverschiebungen), Merkel-Zellen &
Ruffini-Körperchen (langsame und kontinuierliche Veränderungen von Druck und Dehnung der Haut)
Zwei große aufsteigende somatosensorische Bahnen:
Hinterstrang-Lemniscus-medialis-System (Infos über Berührung und Propriozeption): Kommt durch die
Hinterwurzel ins Rückenmark und läuft den Hinterstrang zu den Hinterstrangkernen in der Medula hoch.
Dort kreuzt es und steigt über die Bahn des Lemniscus medialis in den Nucleus ventralis posterior
(Thalamus) und weiter zum primären und sekundären Cortex.
Anterolaterales System (Infos über Schermz und Temperatur): Es besteht aus drei Bahnen, die aus
Axonen von Neuronen zweiter Ordnung im Rückenmark bestehen. Der Tractus spinothalamicus, der zum
Nucleus ventralis posterior (Thalamus) projiziert, der Tractus spinoreticularis, der zur Formatio reticularis
(und dann zum Nucleus parafascicularis des Thalamus) projiziert und der Tractus spinotectalis, der zum
Tectum proiziert.
Der primäre somatosensorische Cortex (im Sulcus centralis) ist somatotope organisiert, sodass man von
ihm einen somatosensorischen Homunkulus (eine Karte) anfertigen konnte.

Astereognosie (Unfähigkeit, Objekte durch Berührung zu erkennen)


Asomatognosie (Unfähigkeit, Teile des eigenen Körpers zu erkennen)
Anosognosie (Unfähigkeit der Patienten, ihre eigenen Symptome zu erkennen)
Paradoxie des Schmerzens

Olfaktorisches (chem.) System


(Mitglieder vieler Spezies setzen Pheromone frei.)
Das Gewebe im oberen Teil der Nase, in welchem die Rezeptoren sitzen, nennt man Riechepithel. Die
Axone dieser über tausend verschiedenen Rezeptoren (das einzige System, wo solche sich auch
nachbilden ist das olfaktorische) leiten durch die Siebbeinplatte in den Bulbus olfactorius (Riechkolben)
und weiter zum präpiriformen Cortex (Bereich des medialen Temporalcortex, nahe der Amygdala;
wahrscheinlich der primäre olfaktorische Cortex) und der Amygdala. Diese führt eine Bahn diffus zum
limbischen System (für Emotionen von Gerüchen zuständig) und eine weitere über den Nucleus medio
dorsalis (Thalamus) zum orbitofrontalen Cortex (für die bewusste Wahrnehmung von Gerüchen).
Anosmie (Unfähigkeit zu riechen)
Gustatorisches (chem.) System
Auf der Zunge sind Geschmacksrezeptoren in Gruppen von ca. 50 in Geschmacksknospen organisiert,
welche sich wiederum an größeren Papillen befinden. Wie viele verschiedene es gibt ist bisher unklar. Es
werden aber die Geschmäcker salzig & sauer (wohl ohne Rezeptoren, beeinflussen direkt die
Ionenkanäle), süß, bitter und umami (pikant) unterschieden. Von der Zungenspitze (Nervus facialis,
VII.Hirnerv), der hinteren Zunge (Nervus glossopharyngeus, IX.Hirnnerv) und der Mundhöhle (Nervus
vagus, X.Hirnnerv) leiten Axone zum Nucleus solitaris (Medula), weiter zum Nucleus ventralis
posterior (Thalamus) und zum primären und sekundären gustatorischen Cortex (letzterer im Sulcus
lateralis versteckt).
Ageusie (Unfähigkeit zu schmecken)

Aufmerksamkeit
Verbessert die Wahrnehmung der Reize, die in ihrem Fokus sind und interferiert mit der Wahrnehmung
der Reize, die nicht in ihrem Fokus sind.
Endogene Aufmerksamkeit (top-down)
Exogene Aufmerksamkeit (bottom-up)
Cocktail-Party-Phänomen (Fokus auf ein Gespräch (endogen), Erwähnung ihres Namens (exogen))
Simultanagnosie (Probleme, mehr als ein visuelles Objekt gleichzeitig zu betrachten)

8.Kapitel: Sensomotorisches System

3 sensomotorische Funktionsprinzipien
parallel absteigende Bahnen, hierarchischer Aufbau (nach unten), funktionelle Trennung, Feedback-
Schaltkreise.
Motorischer Output wird durch sensorischen Input gesteuert.
Lernen verändert die Art und den Ort der sensomotorischen Kontrolle: Sensomotorisches Lernen besteht
darin einzelne Reaktionen in zusammenhängenden Programmen zusammen zu fassen, zu routinieren
und deren Kontrolle auf niedrigere Ebenen zu übertragen.

Posteriore parietale Assoziationscortex


Erhält Input vom visuellen, auditorischen und somatosensorischen System zu Position eigener
Körperteile und externer Objekte und steuert die Aufmerksamkeit. Der Output wird an den dorsolateralen
Präfrontalcortex, den Gebieten des sekundären motorischen Cortex und zum frontalen Auggenfeld
geleitet.
Bei Schädigung u.a.:
Apraxie: Störung von Willkürbewegungen, die nicht auf einfache motorische Defizite zurückzuführen sind.
Kontralaterale Neglect: Ist eine Störung der Fähigkeit des Patienten, auf Reize zu reagieren, die auf der
Körperseite gegenüber einer Gehirnläsion auftauchen.

Dorsolaterale präfrontale Assoziationscortex


Erhält Input vom posterioren Parietalcortex und schickt Output zu Gebieten des primären und
sekundären motorischen Cortex und zum frontalen Augenfeld. Er scheint für die Bewertung externer
Reize und die Initiierung von auf sie bezogene willkürliche Reaktionen zuständig zu sein.

Der sekundäre motorische Cortex


Besteht aus drei Gruppen (sieben unterschiedlichen Arealen): supplementär-motorische Areale (SMA
und preSMA), prämotorische Cortex (dorsal und ventral) und motorischen Arealen im Gyrus cinguli
(drei Gebiete). Ist vermutlich an der Programmierung spezifischer Bewegungsmuster beteiligt, nachdem
sie allgemeine Instruktionen des dorsolateralen Präfrontalcortex erhalten haben.

Der primäre motorische Cortex


Er ist somatotope organisiert (es wurde ein motorischer Homunkulus erstellt)

Cerebellum
Nur 10% der Hirnmasse, aber über 50% der Neuronen. Erhält Informationen vom primären und
sekundären motorischen Cortex, über absteigende Bahnen von den motorischen Kernen des Hirnstamms
und Feedback über die somatosensorischen und vestibulären Systeme über motorische Reaktionen. Sie
ist beim Feinabstimmen und Erlernen von motorischen (aber auch kognitiven) Reaktionen tätig.
Basalganglien
Besteht aus einer komplexen, heterogenen Ansammlung von miteinander verbundenen Kernen. Sie
erhalten kortikalen Input von verschiedenen Gebieten und leiten ihn über den Thalamus zurück zu
Arealen des motorischen Cortex. Neben ihrer Rolle bei der Modulation motorischen Outputs wird ihnen
auch eine große Rolle bei kognitiven Funktionen zugesprochen.

Absteigende motorische Bahnen


 Dorsolaterale Bahn: Tractus corticospinalis lateralis (direkt zu distalen Muskeln)
Vom primären motorischen Cortex zu den Pyramiden der Medula, kreuzen dort und steigen in das
dorsolaterale Rückenmark ab. Interessant sind die Betz-Zellen, extrem lange Pyramidenzellen,
wahrscheinlich zuständig für schnelle, kraftvolle, willkürliche Beinbewegungen.
 Dorsolaterale Bahn: Tractus corticorubrospinalis (indirekt zu distalen Muskeln)
Vom primären motorsichen Cortex bis zu Synapsen im Nucleus ruber (Mittelhirn). Danach kreuzen die
Bahnen, gehen durch die Medula, wo Zweige zum Hirnnerv der Gesichtsmuskeln gehen und enden im
dorsolateralen Rückenmark.
 Ventromediale Bahn: Tractus corticospinalis anterior (direkt zu Rumpf und Gliedmaßen)
Vom primären motorsichen Cortex direkt im ventromedialen Bereich der weißen Substanz des
Rückenmark, wo es sich diffus und innerviert mit Interneuronen verschaltet.
 Ventromediale Bahn: Tractus corticobulbospinalis (indirekt zu Rumpf und Gliedmaßen)
Vom primären motorsichen Cortex führt die Bahn in ein komplexes motorisches Hirnstammnetzwerk
und bildet dann im ventromedialen Rückenmark, wobei sie viele Synapsen bilden.
Hirnstammstrukturen, die mit der Bahn interagieren: Tectum (erhält auditorische und visuelle Infos über
räumliche Positionen), Nucleus vestibularis (Info über Gleichgewicht von den Bogengängen), Formatio
reticularis (motorische Programme) und motorische Kerne der Hirnnerven (Gesichtsmuskeln)

Motorische Einheiten (bestehen jeweils aus einem Motoneuron)


Muskeln bestehen aus vielen Muskelfasern, die von einer Membran umschlossen sind und über eine
Sehne an einem Knochen befestigt sind. Es gibt schnelle Muskelfasern mit großer Kraft, die schnell
ermüden und langsame, nachhaltigere, aber schwächere Muskelfasern. Muskeln haben je nach Funktion
unterschiedliche Anteile solcher Fasern.
Flexoren (Beuger) und Extensoren (Strecker)
Synergistische Muskeln (selbe Bewegungsrichtung); Antagonistische Muskeln (Gegenspieler)
Isometrische Kontraktion (aktiv, aber unverkürzt); isotonische Kontraktion (verkürzen)
Rezeptoren: Golgi-Sehnenorgane und Muskelspindeln
Dehnungsreflex
Schutzreflex
Reziproke Innervation: Sind für glatte Bewegungen verantwortlich. Wenn ein Muskel kontrahiert,
entspannt sich der andere. Willkürbewegungen werden normalerweise nicht so gesteuert.
Rekurrente kollaterale Hemmung: Entspannungsphase, die kurz vor Überbelastung aktiviert wird.

Zentrale sensomotorische Programme


Theorie der zentralen sensomotorischen Programme geht davon aus, dass alle Ebenen (bis auf die
höchste) bestimmte Aktivitätsmuster einprogrammiert haben. Beim lernen werden Programme von
höheren Ebenen auf niedrigere verlagert, um höhere zu entlasten und größere Geschwindigkeit zu
ermöglichen. Die Effektivität und Koordination dieser Programme wird vermutlich vom Cerebellum und
den Basalganglien kontrolliert.
Sie ermöglichen motorische Äquivalenz d.h. einfache Bewegungen können auf verschiedene Weise mit
unterschiedlichen Muskelbeteiligungen ausgeführt werden.
Sie müssen nicht bewusst ablaufen und können mit, aber auch ohne Übung entstehen.
Response-Chunking-Hypothese: Übungen verbinden Programme für einzelne Reaktionen zu
Programmen mit komplexeren Sequenzen (Chunks).
9.Kapitel: Entwicklung des Nervensystems

Phasen neuronaler Entwicklung


Zuerst müssen sich die Zellen differenzieren, dann müssen sie ihren Bestimmungsort erreichen und
Synapsen bilden. Das findet in 5 Phasen statt:
1) Induktion der Neuralplatte: Stammzellen (Selbsterneuerung/totipotent bzw. können sich noch
differenzieren. Neuronale Stammzellen sind nur noch multipotent)
2) Neuronale Proliferation (Vermehrung)
3) Migration (Richtung: radiale und tangentiale; Art: somale Translokation (mittels eines Auswuchs),
glia-vermittelte Migration (mittels Radialgliazellen); Migration von innen nach außen: „inside-out
pattern“) und Aggregation (Ausrichtung und Strukturbildung)
4) Axonwachstum (suchen sich mittels Wachstumskegel ihren Weg; Dabei folgen sie nicht einem
einzigen Attraktor (Chemoaffinitätshypothese), sondern lassen sich von vielen anziehenden und
abstoßenden Leitsignalen führen oder orientieren sich an Pionierwachstumskegeln (nennt sich
dann Faszikulation). Topographische Gradientenhypothese besagt, dass sich topographisch
angeordnete Oberflächen (zB Retina) auch wie eine Karte auf der Zieloberfläche anordnen) und
Synapsenbildung (Synaptogenese, durch Astrocyten bevorteilt).
5) Neuronentod (Nach dem Schema „survival of the fittest“ sterben die überschüssigen Neuronen
in Wellen ab. Das fehlen der lebenserhaltenden Neurotrophine, die dem Wachstum,
Synapsenbildung und als Leitsignale für Axone dienen, aktiviert einen aktiven Suizid – Apoptose.
Passives sterben nennt man Nektose.) und Neuanordnung der Synapsen.

Postnatrale Entwicklung
Menschliche Gehirn vervierfacht Volumen während der Adoleszenz, nicht durch Neuronenbildung,
sondern Synaptogenese, Myelinisierung der Axone und Dendritenwachstum.
Präfrontale Cortex (Arbeitsgedächtnis, Planen und Ausführen von Handlungsabfolgen, Hemmung von
situationsbedingt unangebrachten Reaktionen) weist längst Entwicklungsdauer auf.
Perseveration: Neigung, eine ehemals richtige Reaktion weiterhin auszuführen, obwohl sie in der
Situation falsch ist. Fehler passieren zwischen 7 und 12 Monaten

Auswirkung von Erfahrung auf die frühe Entwicklung


Neuronen und Synapsen, die nicht durch frühe Erfahrungen aktiviert werden, überleben meist nicht.

Neuroplastizität bei Erwachsenen


Heute ist klar, dass reife Gehirne ebenfalls plastisch sind. Neurogenese ist allerdings auf Bulbus
olfactorius und Hippocampus beschränkt. Erfahrung im Erwachsenenalter kann zur Reorganisation der
sensorischen und motorischen Karte führen.

Autismus
Symptome: reduzierte Fähigkeit Emotionen und Absichten anderer zu erkennen und zu sozialen
Interaktionen und Kommunikationen, sowie Fixierung auf einzelne Themen/Aktivitäten.
4 von 10.000: 75% männlich, 75% geistig behindert, 35% Epileptiker.
Autismus ist eine heterogene Störung (einige Funktionen sind schwer beeinträchtigt, manche nicht oder
sogar besser -> letzteres sind Savant-Fähigkeiten).
Wird durch mehrere Gene und Interaktion mit der Umwelt ausgelöst. Bei Thalidomid-Konsum der Mutter
entstehen zwischen 20. und 24. Tag Störungen, die zur Verkürzung des Hirnstamm führen.

Williams-Syndrom
1 von 20.000, gesellige, empathische, gesprächige Menschen mit IQ um 60, die gut Gesichter
wiedererkennen können und musikalisch sind. Schwere kognitive Defizite, vor allem im räumlichen
Bereich, Herzprobleme, Unterentwickelter Occipital- und Parietalcortex.
Die 12 Hauptnervenpaare des Gehirns
I. Nervus olfactorius - ermöglicht das Riechen
II. Nervus opticus - leitet optische Impulse
III. Nervus oculomotorius - versorgt 4 von 6 Muskeln, die das Auge bewegen, u.a. Funktionen
IV. Nervus trochlearis - versorgt den oberen schrägen Augenmuskel
V. Nervus trigeminus - leitet u.a. Informationen über Berührungen aus dem Gesichtsbereich
VI. Nervus abducens - versorgt den seitlichen Augenmuskel
VII. Nervus facialis - ermöglicht u.a. mimische Bewegungen und Geschmackswahrnehmung
VIII. Nervus vestibulocochlearis - (N.statoacusticus) leitet Informationen aus dem Hör- und
Gleichgewichtsorgan
IX. Nervus glossopharyngeus - u.a. leitet er Informationen (auch Geschmack) aus dem Schlundbereich
und ermöglicht Bewegungen in diesem Bereich
X. Nervus vagus - Wahrnehmung und Bewegung -inklusive Drüsentätigkeit und Hormonausschüttung-
von einem Teil der Eingeweide
XI. Nervus accessorius - ermöglicht Bewegung in zwei großen Muskeln des Halses und Kopfes
XII. Nervus hypoglossus - ermöglicht Bewegungen der Zunge

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